10. EMFU-Hauptversammlung in Spanien

Die „European Model Flying Union“ (EMFU) hat am 24./25.05.2025 in Almuñécar (Spanien) ihre 10. Hauptversammlung abgehalten. Der spanische Modellflugverband „Asociación Española de Aeromodelismo“ (AEAMD) hatte sich dankenswerterweise bereit erklärt, die diesjährige Veranstaltung zu organisieren und durchzuführen. Das tolle Ambiente kam bei allen anwesenden EMFU-Mitgliedern sehr gut an. Herzlichen Dank dafür!
Neben der tatsächlichen Präsenz war auch eine Online-Teilnahme möglich. Selbstverständlich ist eine reale Teilnahme vorzuziehen, insbesondere um den persönlichen Kontakt zu pflegen und sich unter Modellfliegern kennenzulernen. Sebastian Brandes, Vizepräsident des „Modellflugsportverband Deutschland e. V.“ (MFSD), war deshalb vor Ort und konnte von einer sehr interessanten Generalversammlung berichten.
Zunächst standen routinemäßig Wahlen an. Insbesondere das Amt des EMFU-Präsidenten galt es neu zu besetzen. David Phipps als bisheriger Präsident wurde souverän, d. h. einstimmig, wiedergewählt. Auch das Board-Mitglied Jürgen Lefevere wurde in seiner Position bestätigt.
Die gute Arbeit der EMFU trägt Früchte: Zwei neue Modellflugverbände wollen der Union beitreten. Somit hatte die Versammlung über die Aufnahmeanträge des „Deutschen Modellflieger Verbands e. V.“ (DMFV) und der „Malta Model Aircraft Flying Association“ (MMAFA) zu entscheiden. Die Aufnahme beider Verbände machte einige Fortentwicklungen in den Unionsstatuten sowie Beitragsanpassungen nötig.
Zu den wichtigen Fach- und Sachfragen des Meetings zählte die Diskussion und Abstimmung der EMFU-Position zur unmittelbar anstehenden Überarbeitung der „Europäischen Drohnenverordnung“ (DVO (EU) 2019/947, im Weiteren kurz „DVO“ genannt). Dabei wurden die Themen Abwurf von Gegenständen, Mindestalter der Piloten, Berichte über Vorfälle sowie U-Space, e-Identification und e-Conspicuity erörtert.
Am Sonntag durfte die EMFU-Generalversammlung einen hohen Gast online begrüßen: Natale di Rubbo von der EASA (European Union Aviation Safety Agency). Er ist bei der EASA der entscheidende Projektleiter für sämtliche UAS-Angelegenheiten. Er gab einen sehr interessanten Ausblick auf die zukünftigen Vorstellungen der EASA. Der wesentliche Punkt war, dass die EASA plant, den bisherigen „Modellflug im Verbandsrahmen“, wie er aktuell in Art. 16 DVO, also in der sogenannten „Speziellen Kategorie“, abgebildet ist, zu einer eigenständigen UAS-Kategorie umzubauen. Dabei sollen alle bisherigen sachlichen Anforderungen und Kriterien an eine Betriebserlaubnis für Modellflug unverändert bleiben.
Es handelt sich deshalb um eine formale Umgestaltung der DVO, nicht um eine materielle. Dies wäre dennoch ein wichtiger Schritt, da die aktuellen DVO-Regelungen in einigen Mitgliedsstaaten zu erheblichen Missverständnissen führen. Zudem erachten die Luftverkehrsbehörden die Regelungen der sogenannten „Speziellen Kategorie“ immer wieder fälschlicherweise auch für den „Modellflug im Verbandsrahmen“ als maßgeblich.
Dieser Punkt ist schon seit langer Zeit eine zentrale Forderung der EMFU. Die EMFU freut sich daher sehr, dass Natale di Rubbo diesen Punkt aufgenommen hat. Im Übrigen wurde die EMFU von Herrn di Rubbo eingeladen, weitere Vorschläge zur Überarbeitung der EU-Regulierung einzubringen.
Abschließend wurde das Thema Nachwuchsgewinnung besprochen. Die Verbände berichteten dabei von erfolgreichen Projekten. In naher Zukunft sollen verschiedene Projekte innerhalb der EMFU besprochen, fortentwickelt und in den europäischen Verbänden angewendet werden.
Damit schloss die EMFU-Generalversammlung mit einem sehr positiven Ausblick in die Zukunft.
